Psychiatrie
Die Psychiatrie ist eine medizinische Fachdisziplin, die sich mit der Prävention, Diagnostik und Behandlung seelischer Erkrankungen auseinandersetzt. Ursprünglich war sie ein Teil des Fachgebietes „Nervenheilkunde“, das jedoch mit zunehmenden Erkenntnissen über psychiatrische wie auch neurologische Krankheitsbilder, in die einzelnen Fachdisziplinen Neurologie, Psychiatrie und Psychosomatik aufgeteilt wurde. Die Psychiatrie befasst sich wiederum mit einem breiten Spektrum seelischer Erkrankungen unterschiedlicher Pathologien. Neben der Allgemeinpsychiatrie, die sich mit psychischen Störungsbildern des Erwachsenenalters beschäftigt, existieren zahlreiche andere Fachbereiche, wie z.B. die Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Gerontopsychiatrie, die Suchtpsychiatrie, die forensische Psychiatrie oder die transkulturelle Psychiatrie. Ausgehend davon, dass viele psychische Störungen auf neurobiologischen Veränderungen basieren, können sich auch neurologische und psychiatrische Fachbereiche überlappen, insbesondere im Hinblick auf hirnorganische und dementielle Erkrankungen. Die Psychosomatik stellt ein Bindeglied zur inneren Medizin dar, da sie sich mit seelischen Krankheiten auseinandersetzt, die mit körperlichen Veränderungen einhergehen und mit diesen in Wechselwirkung stehen.
Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Entwicklung psychischer Erkrankungen multifaktoriell bedingt ist, d.h., dass sie von einem Zusammenspiel biologischer, psychischer und sozialer Faktoren beeinflusst wird. Demnach erfolgt auch die Therapie nach einem multimodalen Behandlungsansatz. Neben der pharmakologischen Behandlung werden auch psychotherapeutische und soziale Aspekte berücksichtigt.